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Infografik

Coaching Excellence

Geschrieben von Daniel Appelhans & Infografiken von YLM

Die zentrale Aufgabe einer Trainer*in besteht darin, die Entwicklung der Athlet*innen zu fördern und alle Aspekte ihrer Leistung zu verbessern und damit ihren sportlichen Erfolg zu maximieren. Dabei ist das Coaching als dynamischer, sozialer und zwischenmenschlicher Prozess definiert mit dem Trainer*innen versuchen, die physische, technische, taktische und psychologische Entwicklung positiv zu beeinflussen [1].

Aber was sind die psychologischen Eigenschaften von olympischen Trainer*innen? Wie werden diese von ihren Athlet*innen wahrgenommen? Und was unterscheidet die Trainer*innen welche Goldmedaillen gewinnen? Dieser Frage ist ein britisches Forschungsteam nachgegangen und hat zwei Studien zu dem Thema durchgeführt.

Um herauszufinden was die besonders erfolgreichen Coaches von den etwas weniger erfolgreichen unterscheidet wurden 33 männliche und 3 weibliche aktive olympische Schwimmtrainer untersucht [1].

Die Unterschiede zum Beispiel in der Umgänglichkeit bzw. bei den „boshaften“ Charakterzügen in dieser Gruppe von bereits sehr erfolgreichen Trainer*innen verdeutlicht, dass die psychologischen Eigenschaften eines Trainers durchaus dazu beitragen können, ob eine Goldmedaille gewonnen wird oder nicht.

„Psychosoziales Funktionieren“ von olympischen Trainer*innen und der wahrgenommene Einfluss auf die Leistung der Athlet*innen

Coaches verfügen über eine Reihe von Kenntnissen, Fähigkeiten und Attributen, die die Leistung von Athlet*innen beeinflussen. Dazu gehören vor allem auch verschiedene intra- und interpersonelle Qualitäten. Um diese Qualitäten einordnen und ihren Einfluss auf die Leistung der Athlet*innen zu bestimmen führte das Forschungsteam eine detaillierte Literaturrecherche durch. Dabei wurden 25 Studien mit insgesamt 207 olympischen Trainer*innen sowie 925 Olympioniken analysiert. Auf Grundlage dieser Studien wurden 18 Persönlichkeitsmerkmale, 28 (Gemüts)zustände und 38 Verhaltensweisen identifiziert (Abbildungen 1-3) [2].

Dabei bezeichnen Persönlichkeitsmerkmale individuelle Eigenschaften, die über das gesamte Leben relativ stabil bleiben, während (Gemüts)zustände sich auf Charakteristika beziehen die situationsspezifisch sind und sich von Moment zu Moment unterscheiden. Das Verhalten/Verhaltensweisen bezieht sich hingegen auf die beobachtete Reaktion in bestimmten Situationen.

Diese Analyse zeigt auf, dass es Persönlichkeitsmerkmale, Gemüts(zustände) und Verhaltensweisen bei Trainer*innen gibt, welche positive, aber auch negative Auswirkungen auf die Leistung der Athlet*innen haben. Ein Bewusstsein der Trainer*innen über ihre eigenen Charakteristika kann dabei helfen daran zu arbeiten die „guten“ Eigenschaften zu verstärken und die negativen zu reduzieren.

Fazit

Die Persönlichkeit der Trainer*in ist ein wichtiges Puzzleteil für den Erfolg von Athleten und Athletinnen. Auch wenn es natürlich individuelle Ausprägungen der Coach-Athlet*innen Beziehung gibt, so verdeutlichen die Ergebnisse von Cook und Kollegen, dass bestimme Merkmale und Eigenschaften dabei helfen erfolgreich zu sein. Durch eine Zusammenarbeit z.B. mit Sportpsycholog*innen können Trainer*innen sich dabei unterstützen lassen das eigene Handeln und den Einfluss auf andere zu reflektieren. Somit ist es möglich Strategien zu entwickeln die einem helfen eigene Verhaltensweisen zu erkennen und ggf. anzupassen.

Quellen

  1. Cook, G. M., Fletcher, D. and Peyrebrune, M. (2021). Olympic coaching excellence: A quantitative study of psychological aspects of Olympic swimming coaches. Psychology of Sport and Exercise, 53, 101876. https://doi.org/10.1016/j.psychsport.2020.101876'
     
  2. Cook, G. M., Fletcher, D. and Carroll, C. (2020). Psychosocial functioning of Olympic coaches and its perceived effect on athlete performance: a systematic review. International Review of Sport and Exercise Psychology, 14(1), 1–34. https://doi.org/10.1080/1750984x.2020.1802769